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Holzerntemaßnahme am Hirschkopf für mehr Sicherheit und einen verjüngten Baumbestand

Baiersbronn. Aktuell wird eine geplante Erntemaßnahme im Baiersbronner Gemeindewald im Bereich Hirschkopf durchgeführt. Im Fokus stehen dabei die Sicherheit für den Waldkindergarten, sowie eine natürliche Verjüngung des überalterten Baumbestandes. Der Gemeindewald soll langfristig zu einem klimastabilen und nadelbaumgeprägten Mischwald umgebaut werden.

Die Forsteinrichtung der Gemeinde Baiersbronn sieht jährlich Holzerntemaßnahmen in Höhe von 19.100 Festmetern vor. Momentan werden im Bereich Hirschkopf rund 2.000 Festmeter entnommen. Die Arbeitsfläche ist etwa 16 Hektar groß und erstreckt sich von den Waldparkplätzen Hirschkopfweg und Panoramaweg bis zum Standort Friedensbaum und reicht in Richtung Südosten oberhalb der Beethovenstraße, Falkenstraße und im Vogelsang bis hin zur Finkenstraße auf einer Länge von knapp 1,3 Kilometern. Das Holz wird entastet, nach Baumart und Güte sortiert, der Länge nach in entsprechende Sortimente geschnitten, in logistisch sinnvollen Einheiten gepoltert und an örtliche Sägewerke und holzverarbeitende Betriebe verkauft. Selbstverständlich werden dabei Aspekte der Pfleglichkeit und Nachhaltigkeit umfassend berücksichtigt. Aus dem Holz entstehen neben Paletten, hochwertiges Bau- und Möbelholz oder dient als Brennholz für die Baiersbronner Bevölkerung.

Gleichzeitig erfüllt die Gemeinde Baiersbronn damit die Verkehrssicherungspflicht im Bereich des Waldkindergartens „Gipfelstürmer“. „Die Kinder halten sich an drei definierten Plätzen im Gemeindewald auf, hier ist die Gemeinde verpflichtet für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Denn, was viele nicht wissen, ist, dass u.a. im Bereich von Waldkindergärten eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht gilt. In ähnlicher Form gilt das für alle künstlich geschaffenen Einrichtungen im Forst wie beispielsweise, Sitzgelegenheiten, Hütten, Aussichtsplattformen und vieles mehr,“ erklärt Jan Meirle, Forstbereichsleiter der Gemeinde Baiersbronn.

Der Baumbestand im Bereich des Waldkindergartens aber auch entlang des Waldtraufes war geprägt von überalterten Kiefern. Viele der Bäume waren durch Fäulnispilze bereits hohl und dadurch stark umsturzgefährdet. Ausnahmslos alle Kiefern wiesen große, abgestorbene Äste in der Krone auf, von denen ebenfalls eine erhöhte Gefahr für die spielenden Kinder, sowie alle anderen Waldbesucher ausging. Mit der Waldpflegemaßnahme wird aber nicht nur der Aufenthalt im Wald sicherer, auch die Natur bekommt die Möglichkeit sich selbst zu verjüngen. Durch die Pflegemaßnahme kann jetzt mehr Licht bis auf den Waldboden gelangen. Die Kiefer benötigt für ihr Wachstum bereits als Sämling sehr viel Licht. Auch eine vielfältige Bodenvegetation wie die Heidel- und die Brombeere können jetzt vermehrt im Bereich Hirschkopf wachsen.

Ein weiterer Aspekt ist die Stabilisierung der bestehenden Bäume. Die Förster haben Bäume ausgewählt, die jetzt mit mehr Licht und Raum starke Kronen und Wurzelsysteme ausbilden können. Das soll am Hirschkopf zu standsicheren Bäumen führen.

„Schon seit jeher leben die Menschen in Baiersbronn mit und von dem Wald. So waren es in vergangenen Tagen beispielsweise Waldbauern, Fuhrleute oder Flößer die den Wald genutzt haben und heute ist es neben der Forstwirtschaft auch zu großen Teilen der Tourismus und die Erholungsfunktion, die unseren Umgang mit dem Wald prägen. Für uns als Gemeinde gilt es diese Interessen gleichberechtigt zu wahren,“ führt Bürgermeister Michael Ruf aus. An anderer Stelle setzt der Gemeindeforst auf eine gezielte Wiederaufforstung. Dies geschieht in Gebieten an denen Stürme oder der Borkenkäfer Schäden im Wald verursacht haben – so wurden allein in der letzten Pflanzsaison 500 Roteichen, 3.000 Douglasien, 1.000 Lärchen und viele andere Baumarten im Gemeindewald gepflanzt. Schließlich ist der Wald ein sehr wertvolles Gut in der Gemeinde Baiersbronn, gerade in Zeiten einer drohenden Klimakatastrophe. „Der Baiersbronner Gemeindewald soll Stück für Stück zu einem klimastabilen und nadelbaumgeprägten Mischwald umgebaut werden. Dabei werden Baumarten eingesetzt, von denen angenommen wird, dass sie mit den klimatischen Herausforderungen der Zukunft zurechtkommen werden,“ verdeutlicht Bürgermeister Michael Ruf.

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